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Wie Ihr als Hochzeitsgast immer perfekt gekleidet seid: Ein paar goldene Regeln

Niemand will als der Hochzeitsgast mit dem Fashion Faux Pax in Erinnerung bleiben. Jede von uns kennt das ungute Gefühl als Hochzeitsgast unsicher zu sein, welches das richtige Kleid ist.

 

Lang, kurz, farbig, dezent, festlich oder schlicht – welches das passende Kleid für Dich als Hochzeitsgast ist, hängt von ein paar Dingen ab. Ist in der Einladung eine Kleiderordnung vermerkt? Zu welcher Jahreszeit findet die Hochzeit statt? In welcher Location? In welchem Verhältnis stehst Du zum Brautpaar?

 

Damit Du immer die richtige Kleiderwahl triffst, wenn Du als Gast auf eine Hochzeit eingeladen bist, schau Dir die folgenden 3 goldenen Regel an.

 

Die einfachste und eindeutigste Regel zuerst.

 

Regel Nr. 1: Kein Weiß, kein Weiß und nochmal kein Weiß!

 

Auch kein Champagner, Crèmeweiß, Elfenbeinweiß, Puderweiß, Grauweiß oder sonst eine farbliche Abstufung von Weiß. Niemand außer der Braut trägt weiß! Einzige Ausnahme – die Blumenmädchen. Da diese in der Regel maximal Grundschulalter haben, schließt sich Konkurrenz aus. Wie sieht es mit den Brautjungfern aus? Auch hier gilt – kein Weiß. Das Brautjungfernkleid soll einem Brautkleid nahekommen und bestenfalls mit den Farben des Brautstraußes harmonieren. Aber wer die Braut ist, sollte man immer auf den ersten Blick erkennen können.

 

Regel Nr. 2: Kein Schwarz

 

Das andere Weiß, also Schwarz: insofern nicht ein Trauerfall vorliegt, ist ein rein schwarzes Outfit nicht angebracht. Du traust Dich nicht so recht Farbe zu tragen? Du hast das klassische Schwarze aber keine farbigen und eleganten Sachen im Kleiderschrank? Das ist OK!

 

Mein Tipp: Versuch dem Schwarz mit ausgewählten Accessoires die Schwere zu nehmen – einem farbigen Gürtel, farbigen Schuhen und dazu passender Clutch, etwas auffälligerem Schmuck, einem bunten Schal, Bolero oder Jäckchen…

 

 

Regel Nr. 3: Keine Extreme

 

Farbe – Ja, unbedingt! Farbe ist toll! Nur Vorsicht mit extremen Farben wie neongelb, grasgrün, leuchtorange oder quietschpink. Diese können schnell billig und aufgesetzt wirken. Auch ein schönes sattes rot kann schwierig sein. Das zieht zu viel Aufmerksamkeit auf sich – und damit weg von der Braut. Und was machst Du, wenn Du Dein Traumkleid im Schrank hast, bei dem Du dir unsicher bist ob die Farbe nicht doch zu auffällig ist?

 

Mein Tipp: Starken, leuchtenden Farben kannst Du die Signalwirkung mit einer farblich eher unauffälligen Jacke gut nehmen. Wenn Du dann noch Abendtäschchen und Schuhe in der gleichen gedeckten Farbe wählst, kannst Du unbesorgt sein!

 

Bitte verzichte Deinem Ruf zuliebe auch gänzlich auf zu tiefe Ausschnitte, zu kurze Röcke, zu heftige (Plateau) Absätze und zu dramatisches Make Up. Es gilt –alles gemäßigt!

 

Und das war es eigentlich auch schon. 3 Goldene Regeln – und Du bist sicher, als Hochzeitsgast zumindest was die Kleiderordnung betrifft, nichts grundlegend falsch zu machen.

 

Und was sagt der Einladungstext?

 

Der Einladungstext gibt Euch weitere „Hilfestellungen“ bei der Wahl des richtigen Outfits als Hochzeitsgast. Geht diesen einmal Stück für Stück durch.

 

Wann beginnt die Trauung?

 

Zu einer Zeremonie um die Mittagszeit liegst Du mit einer Rocklänge bis zum Knie oder knapp darüber richtig. Der bodenlange Dress kann von Anfang an getragen werden, wenn die Trauung am Nachmittag stattfindet. Ansonsten wechsle doch einfach einmal Dein Outfit, wenn Du am Abend gerne ein langes Kleid tragen würdest.

 

Welche Location ist für die anschließende Feier gewählt?

 

Gartenparty mit Zelt? Da würde ich nicht die ganz große Festrobe wählen. Besonderes Augenmerk hier auf die Schuhe legen. Zu dünne Absätze rutschen leicht in kleine Ritzen, Löcher oder Abstände in dem aufgelegten Boden. Auch unangenehm, das höchst unelegante „Versinken“ im Gras mit den Stöckeln.

 

Festsaal in einem Schlößchen, Herrenhaus, Palaisgebäude oder so? Da darfst auch Du, als Hochzeitsgast, richtig auffahren. Fühl Dich wie eine Prinzessin!

 

Räumlichkeiten in einem Restaurant oder einer zeitlosen Eventlocation? Hier bist Du mit einem schönen, schlichten Cocktailkleid völlig passend angezogen.

 

Besenwirtschaft, Stadthalle, Vereinsheim? Ein luftiges Sommerkleid, eine schöne Rock-Blusen-Kombi, das passt alles. Zu dick aufgetragen lässt Dich deplatziert wirken.

 

Hat das Brautpaar einen Dresscode vorgegeben?

 

Die richtigen Dresscodes musst Du vielleicht erst einmal entschlüsseln um zu wissen, was gemeint ist. Hilfestellung findest Du hier: Wie Ihr nicht in die Dresscode-Falle lauft.

 

Macht das Brautpaar es seinen Gästen einfach, ist in der Einladung zum Beispiel „festlich“ vermerkt. Dann schaust Du noch nach der Location und kannst ziel- und stilsicher ein passendes Kleid für diese Hochzeit wählen.

 

Steht die Hochzeit eventuell sogar unter einem bestimmten Motto?

 

Jetzt wird es spannend. Da gibt es mitunter recht ausgefallene Dinge, die ein Brautpaar seinen Gästen antun kann. Ein Farbenmotto? Das bekommen wir hin – kein Problem! Hochzeit auf dem Lande? Vintage? 20er Jahre? Nette Idee, der Look würde uns auch gefallen – aber da müssen wir uns eventuell schon einen speziellen Dress zulegen. Mittelalter, Bikini-Strand, Gothic oder alles à la Alice im Wunderland? Wow – das ist sicher nicht jedermanns Sache. Denn wichtig ist – Du sollst Dich wohlfühlen in Deiner Haut. 

 

Wenn Du Lust hast dem Motto zu folgen, tob Dich aus! Lass Dir für Dein Outfit für diese Hochzeit richtig was einfallen! Das wird sicher eine der Hochzeiten, von denen noch lange gesprochen wird.

 

Ist die Themenwahl gar nichts für Dich, dann bleib die, die Du bist. Denn wie gesagt – Du sollst Dich wohl fühlen mit Deiner Kleiderwahl. Sonst wirst Du die Feier nicht genießen können. Und ein Hochzeitsgast, der die Feier nicht entspannt genießt, ist kein „guter“ Hochzeitsgast.

 

Ein Erlebnis möchte ich noch mit Dir teilen. Es ist allerdings ein Beispiel dafür, wie mich trotz sorgfältiger Kleiderwahl Zweifel ereilten.

 

„In der Hochzeitseinladung war der Dresscode „festlich“ vermerkt. Dem Rechnung tragend, habe ich mich für ein pastellgelbes, schulterfreies, leicht ausgestelltes, knielanges Kleid entschieden. Es ist Sommer, warm aber nicht zu heiß, die Location ist toll, mit Trauung im Garten und wir freuen uns auf die Feier zur Hochzeit von zwei ganz lieben Menschen.

 

Auf einmal höre ich von einem anderen Gast: „Du siehst ja aus wie `ne zweite Braut!“

 

Das saß erst einmal. Meine Miene erstarrte, mein fröhliches Lachen verstummte, ich saß ein paar Momente fassungslos an meinem Platz. Selbst heute, lange Zeit danach, muss ich immer wieder an diese Situation denken. Habe ich wirklich ein unpassendes Outfit getragen und damit der Braut die Show gestohlen? Ich sage nein – diese eine Reaktion sagt etwas anderes.“

 

Nach meiner Recherche sage ich immer noch „nein“. Das Kleid war festlich – wesentlich festlicher als manch anderes Outfit an diesem Abend. Aber es war kein fashion faux-pax. Diese Reaktion musste einen anderen Hintergrund haben.

 

Dennoch – gelernt habe ich daraus: Nicht hübscher als die Braut! Auch das musst Du als Hochzeitsgast bei Deiner Kleiderwahl immer im Blick behalten.  Aber mal ehrlich – hübsch, das liegt doch im Auge des Betrachters! Und gibt es ein schöneres Accessoire als der strahlende Gesichtsausdruck einer glücklichen Braut?

 

Wie Du siehst, kann man sogar mit einem korrekt gewählten Outfit Missgunst ernten. Dennoch kannst Du Dich, wenn Du meine drei aufgestellten Regeln befolgst, als Hochzeitsgast sicher und selbstbewusst auf der Feier bewegen. Du brauchst keine Sorge haben, dass Deine Kleiderwahl nicht richtig gewesen sein könnte. Denn Du hast Dir die Grundregeln zueigen gemacht.

 


Gastbeitrag von Daniela Kulka

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